15 Jahre besteht der Förderverein Chorakademie Weißenohe schon, eine Zeit, die angefüllt war von Diskussionen, Gesprächen, Beratungen, Auseinandersetzungen und vielen Geduldsspielen.
2012 wurde eine erste Machbarkeitsstudie erstellt,die dem damaligen Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning übergeben wurde. Vor 11 Jahren wurde eine gemeinnützige GmbH gegründet, die als Bauherr des kulturellen Vorzeigeprojekts Chorzentrum Kloster Weißenohe und als späterer Betreiber dieser überregionalen musikalischen Bildungsstätte fungieren wird. Vor exakt 10 Jahren erfolgte der Kauf dieses ehemaligen Benediktinerklosters durch die gGmbH zum symbolischen Preis von 1 Euro und ging somit mit allen Nutzen und v.a. Lasten auf den Bauherrn über. Vor 10 Jahren wurde im Beiisein des heutigen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Forchheim, Herrn Harald Reinsch, eine Stiftung unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Forchheim gegründet, deren Erträge für den Unterhalt dieses überregional bedeutsamen Denkmals dienen. Ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb erfolgte im Jahr 2017. Das Architekturbüro Hirner & Riehl aus München ging als Sieger hervor und wurde am 15.1.2018 mit den weiteren Planungen beauftragt. Nach ausführlichen Diskussionen und Beratungen mit dem Bauherrn wurde der Bauantrag für die Revitalisierung des ehemaligen Klosters und den geplanten Anbau eines Bettenhauses im Februar 2023 beim Landratsamt Forchheim zur Genehmigung eingereicht. Der mit der Regierung von Oberfranken im April 23abgestimmte Finanzierungsplan sieht lt. Kostenberechnung nach DIN 276 Gesamtkosten in Höhe von 21,5 Mio Euro vor, die mit rund 19,5 Mio von verschiedenen Fördergeldgebern bezuschusst werden. Den Rest hat der Bauherr zu erbringen.
Der Vorsitzende des Förderverein, Eduard Nöth, der nach der Eröffnung der Jahreshauptversammlung in der Lillach-Halle der Gemeinde diesen zeitlichen Abriss gab, betonte dabei, dass die Ausführungsplanung für dieses kulturelle Groß – Projekt bis ins letzte Detail abgeschlossen sei und die Vorbereitung der Vergabe bevorstehe. Hierfür sei jedoch die Aushändigung der Förderbescheide durch die Regierung erforderlich, die nunmehr erwartet werde. Guter Kontakt, so der Vorsitzende, bestehe zum neuen Regierungspräsidenten Florian Luderschmid, der seit 1.9.23 die Regierung von Oberfranken leitet. Er kenne, so seine Aussage, aus dem Büro des Bayerischen Innenministers das Vorhaben Chorakademie Weißenohe, outete sich selbst als Musiker, Sänger und Chorleiter und zeigte sich dem Anliegen durchaus aufgeschlossen. Der Vorsitzende dankte in diesem Zusammenhang den 381 Mitgliedern des Fördervereins für ihre Treue, Verbundenheit und Geduld die sicherlich über all die Jahre im Höchstmaß strapaziert wurden. Ebenso galt sein Dank der Gemeinde Weißenohe, allen voran Bgm. Rudi Braun mit seinen Gemeinderäten, für die großzügigen Beschlüsse des Gemeinderats und auch den Mitgliedern des Vorstandes, die im Ehrenamt in all den Jahren hervorragend zusammen gearbeitet hätten. Nur der Glaube an die Zielführung und Richtigkeit diesesProjekts für die Zukunft des Singens in Gemeinschaft , die nach außen getragene Überzeugungskraft sowie die unendliche Geduld haben die Realisierung des Vorhabens in den Bereich des Möglichen gebracht.
Der Präsident des Fränkischen Sängerbundes Prof. Dr. Brusniak zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt von dem Durchhaltevermögen und der Beharrlichkeit aller Beteiligten an diesem musikkulturellen Ausnahmeprojekt und sprach die Hoffnung aus, dass das Engagement bald zum erhofften Erfolg führe. Bürgermeister Rudi Braun, auch 3. Vorsitzender des Fördervereins, zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. Als Verbindungsmann zur Regierung von Oberfranken arbeiten er und die Verwaltung der VG Gräfenberg an der Erledigung letzter Aufgaben. Die GemeindeWeißenohe müsse neben ihrer 20 % – gen Kofinanzierung der Städtebaufördermittel letztlich für evtl. Mehrkosten bürgen. Jedenfalls gehöre das Kloster Weißenohe, so Rudi Braun, zur DNA der Gemeinde, die sich auf die Wiederbelebung dieses Mittelpunktes der Gemeinde aus dem frühen 18. Jahrhundert freue.
Der Schatzmeister des Vereins Herbert Meier trug die Jahresabschlüsse 2021 und 2022 vor, die von den Prüfern Alfons Trautner und Manfred Reichl für in Ordnung befindlich befunden wurden. Herbert Meier verkündete mit Stolz, dass der Verein seit Gründung mehr als 250.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen vereinnahmt hat und zudem rund 150.000 Euro an Spenden erhalten hat. Zudem gelang es, so Meier, eine Stiftung mit über 200.000 Euro Stiftungsvermögen aufzubauen.
Dem gesamten Vorstand wurde Entlastung erteilt. Die Versammlung stimmte auch der Berufung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Forchheim, Dr. Ewald Maier, in den Vorstand des Fördervereins zu. Der Vorsitzende dankte durch die Übergabe von Dankurkunden allen, die sich an der Aktion „Stuhlpatenschaften für den künftigen Konzertsaal“ beteiligt haben. So nannte es Eduard Nöth für höchst erfreulich, dass bereits für 128 der insgesamt 199 Sitzplätze im künftigen Konzertsaal Paten bzw. Patinnen gefunden wurden, die mit einer Spende von je300 Euro diese Patenschaft begründeten, und rief die Mitglieder auf, für diese Aktion weiter zu werben. Mit einem Glühweinumtrunk, gestiftet von Herbert Faber, und einem erwartungsvollen Blick in das Jahr 2024 endete die Jahreshauptversammlung.